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Ehrenpreis der deutschen Schallplattenkritik 2024
Auf eine optimistische bis fanatische Weise glaubt er an das Medium Schallplatte. 18 Solo-Alben hat Daniel Behle veröffentlicht, das 19. ist im Kasten. Quantitativ, vor allem qualitativ ist das schon jetzt mehr als das Lebenswerk vieler Kolleginnen und Kollegen – höchste Zeit also für einen Ehrenpreis. Behle ist der Umtriebigste, Findungsreichste seiner Zunft. Ein Schatzgräber, der es nicht bei den üblichen, dankbaren Hits belässt. Natürlich finden sich in seiner Diskographie Schumanns »Dichterliebe« oder Schuberts »Müllerin«, aber auch Schuberts »Winterreise« im Arrangement für Klaviertrio, ein Streifzug durch »Mein Hamburg«, teils selbst komponierte Weihnachtslieder oder zuletzt mit German Hornsound eine Annäherung an das Phänomen »Heimat«, mit der eine Brücke von Lohengrin über das »Lied der Flüchtlinge« bis zum »Jäger aus Kurpfalz« geschlagen wird. Wie immer paart sich bei Behle intelligente Tiefenbohrung mit Augenzwinkern. Und das Beste: Ein Ende ist nicht abzusehen.
Für den Jahresausschuss: Markus Thiel